1961: Wie Deutschland war, als die Berliner Mauer gebaut wurde

06:11 min.

TOP STORIES | 21.06.2014

Mit 17 Jahren half Reinhold Grüning ostdeutschen Überläufern

Aber diese unschuldigen Zeiten Bald wäre es vorbei, und die Clubbesucher in Hamburg bekommen bereits einen Blick in die Zukunft. Im Indra Club tauchten vier junge Männer aus Liverpool mit schwingenden Rock’n’Roll-Coversongs auf. Zu dieser Zeit wusste kaum jemand, wer sie waren, aber bald würden Teenager und Mädchen auf der ganzen Welt genau den Boden verehren, auf dem sie gingen.
Sie waren die Beatles, und sie starteten ihren Erfolg ein Jahr später mit ihrem ersten Single „Love Me Do“.

Liebe ist … „Unzucht“

Die deutsche Gesellschaft war in den frühen 1960er Jahren ein brodelnder, kochender Schnellkochtopf, der jedoch nicht explodieren würde bis ein paar Jahre später. Das Verlangen wurde unterdrückt und die Liebe sollte nie öffentlich gezeigt werden. Das Händchenhalten war so weit wie es ging. Masturbation, Homosexualität und Sex außerhalb der Ehe wurden als rudimentäre Unzucht angesehen, manchmal sogar als strafbar

Die Antibabypille wurde am 1. Juni 1961 eingeführt, war jedoch zunächst nur für verheiratete Frauen erhältlich. Die Befürchtung, dass die Pille zu Promiskuität führen könnte, führte dazu, dass Hunderttausende immer noch gezwungen waren, illegale Besuche durchzuführen Abtreiber in der Seitenstraße. Für viele junge Leute blieb nur eine Option: die Ehe. Junge Leute in Ea St. Deutschland heiratete besonders jung, oft Anfang 20. Selbst wenn sie jahrelang warten mussten, war dies oft die einzige Möglichkeit, eine eigene Wohnung zu bekommen.

Sogar das Tanzen wurde streng kontrolliert – sexuelles Experimentieren? Undenkbar

1961 in den beiden deutschen Bundesländern jung zu sein bedeutete, in einer streng kontrollierten Gesellschaft aufzuwachsen. Aber Veränderung war am Horizont; alles würde bald auf den Kopf gestellt werden. Und die Jugend von 1961 wäre mittendrin.
Dieser Artikel ist Teil von DWs Feature Als wir 17 waren: Jugend am Scheideweg, ursprünglich zum 100. Jahrestag des Ersten Weltkriegs veröffentlicht.

Leave a Reply

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.